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Montag, 16. Mai 2011
Rammstein
trylla, 19:50h
5. Mai 2011
Der Weg zur Arbeit ist immer anstrengend. Die S-Bahn ist voll von anderen Leidensgenossen, die ihre Morgenmuffeligkeit selten verstecken, dazu kommen die durchfeierten Partyleichen der vergangenden Nacht, und wenn man ganz dolle Pech hat, mischen sich noch lautstarke Touristengruppen dazwischen - in der schlimmsten Sorte:pubertäre Schülergruppen.
Da ist es verwunderlich, wenn ein Teil des Wagons leer bleibt. So aber gestern morgen: ein älterer stark alkoholisierter Mann schaffte es durch aggressive Brüllattacken die beiden 4er am Ende des Zugs für sich in Beschlag zu nehmen. Er redete wütend mit sich selbst, so dass eigentlich es kein Problem sein sollte , bei ihm zu sitzen - so dachte ich. Nach kurzer Zeit war mit klar, was die anderen Fahrgäste abhielt: In unregelmäßigen Abständen fing der Mann kurz an Rammsteinlieder zu gröhlen. Dabei suchte er geziehlt Augenkontakt. Vielleicht wollte er, dass wir mitsingen? Ich weiß es nicht. Verwundert hat mich nur, dass er in seinem Zustand jeden Ton gut getroffen hat.
Der Weg zur Arbeit ist immer anstrengend. Die S-Bahn ist voll von anderen Leidensgenossen, die ihre Morgenmuffeligkeit selten verstecken, dazu kommen die durchfeierten Partyleichen der vergangenden Nacht, und wenn man ganz dolle Pech hat, mischen sich noch lautstarke Touristengruppen dazwischen - in der schlimmsten Sorte:pubertäre Schülergruppen.
Da ist es verwunderlich, wenn ein Teil des Wagons leer bleibt. So aber gestern morgen: ein älterer stark alkoholisierter Mann schaffte es durch aggressive Brüllattacken die beiden 4er am Ende des Zugs für sich in Beschlag zu nehmen. Er redete wütend mit sich selbst, so dass eigentlich es kein Problem sein sollte , bei ihm zu sitzen - so dachte ich. Nach kurzer Zeit war mit klar, was die anderen Fahrgäste abhielt: In unregelmäßigen Abständen fing der Mann kurz an Rammsteinlieder zu gröhlen. Dabei suchte er geziehlt Augenkontakt. Vielleicht wollte er, dass wir mitsingen? Ich weiß es nicht. Verwundert hat mich nur, dass er in seinem Zustand jeden Ton gut getroffen hat.
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Krätze oder Schleppe?
trylla, 19:50h
2. Mai 2011
Auf dem langen Weg nach Hause saß ich auf meinem Lieblingsplatz in der S-Bahn und spielte Tetris. Mir schräg gegenüber nahm eine mittelalte Frau Platz und blätterte in ihrer B.Z.
Wir verlebten schöne Minuten in unbekannter Co-Existenz.
In der Stadtmitte stieg ein Mann ein, der noch "ein paar Cent" erbat und dabei hektisch von einem Ende des Wagons zum anderen stürmte. Dabei hinterließ er eine Rauchfahne, die selbst mir als leidenschaftliche Raucherin kurz auf den Magen stieß.
Die Dame mir gegenüber ergriff auch sofort die Initiative und öffnete die Fenster. Es war ja nicht kalt genug heute. Wir tauschten also ein paar Erfahrungen über müffelnde Mitreisende aus, und ich widmete mich wieder meinem Spiel. Dachte ich. Leider war die Frau auf den Geschmack gekommen. Wir nahme also einen kurzen Umweg über bekannten jenen Mann, dem der Fuß (dem Geruch nach zu urteilen zumindest) am lebendigen Leib abfaulte und diskutierten kurz, ob es Schleppe oder Krätze sei, bis sie mir unvermittelt erzählte, dass sie sich ja gut auskenne. In ihrem letzten Australienurlaub fing sie sich die Schleppe ein (wohl ein rostiger Zaun) und ihr Bein war SOOOOO (dramatische Geste) groß angeschwollen. Schon jetzt versuchte ich ein wenig näher an das Fenster zu rücken. Dummerweise hatte jemand sein Bier an der Scheibe ausgegossen, so dass die gesamt Fläche klebte. Der Dame gefiel es anscheinend in Urlaubserinnerungen zu schwelgen. Sie berichtete detailiert, wie sie mit den Zahnstochern SOOO (dramatische Geste mit einer Hand) die Wunden auskratzen musste, und sie auch immer tief rein stechen sollte. Der Arzt hatte ja gesagt, sie solle die säubern.
Sie stieg zwei Stationen vor mir aus. Einen Moment hatte ich Angst, sie könne sich von dem brennenden Thema nicht abwenden und würde ienfach weiter erzählen.
Auf dem langen Weg nach Hause saß ich auf meinem Lieblingsplatz in der S-Bahn und spielte Tetris. Mir schräg gegenüber nahm eine mittelalte Frau Platz und blätterte in ihrer B.Z.
Wir verlebten schöne Minuten in unbekannter Co-Existenz.
In der Stadtmitte stieg ein Mann ein, der noch "ein paar Cent" erbat und dabei hektisch von einem Ende des Wagons zum anderen stürmte. Dabei hinterließ er eine Rauchfahne, die selbst mir als leidenschaftliche Raucherin kurz auf den Magen stieß.
Die Dame mir gegenüber ergriff auch sofort die Initiative und öffnete die Fenster. Es war ja nicht kalt genug heute. Wir tauschten also ein paar Erfahrungen über müffelnde Mitreisende aus, und ich widmete mich wieder meinem Spiel. Dachte ich. Leider war die Frau auf den Geschmack gekommen. Wir nahme also einen kurzen Umweg über bekannten jenen Mann, dem der Fuß (dem Geruch nach zu urteilen zumindest) am lebendigen Leib abfaulte und diskutierten kurz, ob es Schleppe oder Krätze sei, bis sie mir unvermittelt erzählte, dass sie sich ja gut auskenne. In ihrem letzten Australienurlaub fing sie sich die Schleppe ein (wohl ein rostiger Zaun) und ihr Bein war SOOOOO (dramatische Geste) groß angeschwollen. Schon jetzt versuchte ich ein wenig näher an das Fenster zu rücken. Dummerweise hatte jemand sein Bier an der Scheibe ausgegossen, so dass die gesamt Fläche klebte. Der Dame gefiel es anscheinend in Urlaubserinnerungen zu schwelgen. Sie berichtete detailiert, wie sie mit den Zahnstochern SOOO (dramatische Geste mit einer Hand) die Wunden auskratzen musste, und sie auch immer tief rein stechen sollte. Der Arzt hatte ja gesagt, sie solle die säubern.
Sie stieg zwei Stationen vor mir aus. Einen Moment hatte ich Angst, sie könne sich von dem brennenden Thema nicht abwenden und würde ienfach weiter erzählen.
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der Sitz war doch garnicht nass
trylla, 19:48h
Jede Berlinerin und jeder Berliner weiß, dass es notwendig und sinnvoll ist, vor dem Setzen kurz mit der Hand über die Sitzfläche zu streichen. Bekanntermaße ist die oft heimtückisch vollgesogen mit Pipi, Bier oder im besten Falle Wasser.
Wie immer testete ich auch heute den Sitz und setze mich entspannt hin. Er war zwar etwas warm noch, aber auch dieses Phänomen ist jedem treuen S-Bahnfahrer bekannt. Im Winter kann die Wärme des Vorsitzers sogar ganz nützlich sein. Die Bahn war pünktlich und nicht zu voll. Eine schöne Fahrt eigentlich.
Nach einigen Sekunden bemerkte ich meinen Fehler. Die scheinbare harmlose Wärme entfaltete sich zu einer stinkenden Qualmwolke aus viel altem fremden Schweiß, der sich in der Rückenlehne versteckt hat.
Wie immer testete ich auch heute den Sitz und setze mich entspannt hin. Er war zwar etwas warm noch, aber auch dieses Phänomen ist jedem treuen S-Bahnfahrer bekannt. Im Winter kann die Wärme des Vorsitzers sogar ganz nützlich sein. Die Bahn war pünktlich und nicht zu voll. Eine schöne Fahrt eigentlich.
Nach einigen Sekunden bemerkte ich meinen Fehler. Die scheinbare harmlose Wärme entfaltete sich zu einer stinkenden Qualmwolke aus viel altem fremden Schweiß, der sich in der Rückenlehne versteckt hat.
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