Montag, 16. Mai 2011
Krätze oder Schleppe?
trylla, 19:50h
2. Mai 2011
Auf dem langen Weg nach Hause saß ich auf meinem Lieblingsplatz in der S-Bahn und spielte Tetris. Mir schräg gegenüber nahm eine mittelalte Frau Platz und blätterte in ihrer B.Z.
Wir verlebten schöne Minuten in unbekannter Co-Existenz.
In der Stadtmitte stieg ein Mann ein, der noch "ein paar Cent" erbat und dabei hektisch von einem Ende des Wagons zum anderen stürmte. Dabei hinterließ er eine Rauchfahne, die selbst mir als leidenschaftliche Raucherin kurz auf den Magen stieß.
Die Dame mir gegenüber ergriff auch sofort die Initiative und öffnete die Fenster. Es war ja nicht kalt genug heute. Wir tauschten also ein paar Erfahrungen über müffelnde Mitreisende aus, und ich widmete mich wieder meinem Spiel. Dachte ich. Leider war die Frau auf den Geschmack gekommen. Wir nahme also einen kurzen Umweg über bekannten jenen Mann, dem der Fuß (dem Geruch nach zu urteilen zumindest) am lebendigen Leib abfaulte und diskutierten kurz, ob es Schleppe oder Krätze sei, bis sie mir unvermittelt erzählte, dass sie sich ja gut auskenne. In ihrem letzten Australienurlaub fing sie sich die Schleppe ein (wohl ein rostiger Zaun) und ihr Bein war SOOOOO (dramatische Geste) groß angeschwollen. Schon jetzt versuchte ich ein wenig näher an das Fenster zu rücken. Dummerweise hatte jemand sein Bier an der Scheibe ausgegossen, so dass die gesamt Fläche klebte. Der Dame gefiel es anscheinend in Urlaubserinnerungen zu schwelgen. Sie berichtete detailiert, wie sie mit den Zahnstochern SOOO (dramatische Geste mit einer Hand) die Wunden auskratzen musste, und sie auch immer tief rein stechen sollte. Der Arzt hatte ja gesagt, sie solle die säubern.
Sie stieg zwei Stationen vor mir aus. Einen Moment hatte ich Angst, sie könne sich von dem brennenden Thema nicht abwenden und würde ienfach weiter erzählen.
Auf dem langen Weg nach Hause saß ich auf meinem Lieblingsplatz in der S-Bahn und spielte Tetris. Mir schräg gegenüber nahm eine mittelalte Frau Platz und blätterte in ihrer B.Z.
Wir verlebten schöne Minuten in unbekannter Co-Existenz.
In der Stadtmitte stieg ein Mann ein, der noch "ein paar Cent" erbat und dabei hektisch von einem Ende des Wagons zum anderen stürmte. Dabei hinterließ er eine Rauchfahne, die selbst mir als leidenschaftliche Raucherin kurz auf den Magen stieß.
Die Dame mir gegenüber ergriff auch sofort die Initiative und öffnete die Fenster. Es war ja nicht kalt genug heute. Wir tauschten also ein paar Erfahrungen über müffelnde Mitreisende aus, und ich widmete mich wieder meinem Spiel. Dachte ich. Leider war die Frau auf den Geschmack gekommen. Wir nahme also einen kurzen Umweg über bekannten jenen Mann, dem der Fuß (dem Geruch nach zu urteilen zumindest) am lebendigen Leib abfaulte und diskutierten kurz, ob es Schleppe oder Krätze sei, bis sie mir unvermittelt erzählte, dass sie sich ja gut auskenne. In ihrem letzten Australienurlaub fing sie sich die Schleppe ein (wohl ein rostiger Zaun) und ihr Bein war SOOOOO (dramatische Geste) groß angeschwollen. Schon jetzt versuchte ich ein wenig näher an das Fenster zu rücken. Dummerweise hatte jemand sein Bier an der Scheibe ausgegossen, so dass die gesamt Fläche klebte. Der Dame gefiel es anscheinend in Urlaubserinnerungen zu schwelgen. Sie berichtete detailiert, wie sie mit den Zahnstochern SOOO (dramatische Geste mit einer Hand) die Wunden auskratzen musste, und sie auch immer tief rein stechen sollte. Der Arzt hatte ja gesagt, sie solle die säubern.
Sie stieg zwei Stationen vor mir aus. Einen Moment hatte ich Angst, sie könne sich von dem brennenden Thema nicht abwenden und würde ienfach weiter erzählen.
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